BZ-Hautnah
BZ-Hautnah machte mit der Geschichte des Wasserkraftwerks Rheinfelden bekannt
Mit einer Zeitreise durch die Geschichte der Rheinfelder Wasserkraftwerke hat eine BZ-Hautnah-Veranstaltung begeistert. Sie begann im Pavillon des früheren Kraftwerks und endete im weiter flussaufwärts neu erbauten Kraftwerk.
Fr, 9. Mai 2025, 17:00 Uhr
Rheinfelden
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BZ-hautnah bietet Besonderes: Die Führung durch das Wasserkraftwerk Rheinfelden übernahm am Donnerstag kein Geringerer als Emil Rathenau selbst. Dargestellt wurde der Kraftwerksgründer von Simon Kuner, im Kraftwerk zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Er empfing die Teilnehmenden in passender Kleidung und auch in der Sprache der Jahrhundertwende am Kraftwerkspavillon von 1898, um dort auf die Entstehung des alten Kraftwerks einzugehen. Dieses war von 1898 bis 2010 in Betrieb und war einst eine herausragende Pionieranlage in Europa zur großtechnischen Erzeugung elektrischen Stroms aus Wasserkraft.

Die große Bedeutung des Kraftwerks in jener Zeit und die damit verbundene Entstehungsgeschichte im Kontext zur Industrialisierung in Rheinfelden untermauerte Emil Rathenau mit zahlreichen Anekdoten aus jenen Jahren. Gleichzeitig konfrontierte und amüsierte er die Teilnehmer der BZ-Exkursion mit der Etikette aus der Jahrhundertwende, die unter anderem von den Damen verlangte, dass sie hinter den Herren der Schöpfung zu gehen hatten. Den anwesenden Herren riet er, der damaligen Etikette entsprechend, auf keinen Fall die oberen Hemdknöpfe offen zu halten, und fragte, ob heute denn keiner mehr wisse, wozu es Krawatten gebe.
Aber er hatte auch zahlreiche technische Daten über die ursprüngliche Stromerzeugung im alten Kraftwerk parat, zum Beispiel über die Erzeugung der 50-Hertz-Netzfrequenz, die in den meisten Ländern dann auch zur Norm wurde. Im Pavillon konnten auch eine historische Turbine und der alte Drehstromgenerator besichtigt werden, während Rathenau/Kuner erklärte, wie man auf technische Art und Weise den erzeugten Stromfluss konstant hielt, wenn sich die Wasserverhältnisse im Rhein änderten. Kuner erinnerte auch an die Entdeckung der Röntgenstrahlen und die Radioaktivität in jenen Jahren, in denen das alte Kraftwerk in Betrieb ging.

Zur Person von Emil Rathenau berichtete Kuner, dass dieser nicht nur die Patente des Erfinders Edison erwarb, sondern im Jahr 1883 in Berlin auch die Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität sowie die Berliner Elektrizitätswerke gründete. Im Jahr 1887 sei daraus dann die Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft (AEG) entstanden, die in den Jahren danach weltweit Kraftwerke entwickelte und Vertrieb, so auch Haushaltsgeräte, Beleuchtungen und vieles mehr, was die Welt nachhaltig verändern sollte.
Bei einem Rundgang durch das neue Wasserkraftwerk vom Kraftwerksbetreiber Naturenergie wurde den BZ-Hautnah-Teilnehmern außerdem die neue, moderne Kraftwerkstechnologie vermittelt. Emil Rathenau verwandelte sich in Simon Kuner, einen Experten aus der Neuzeit, der eine Vielzahl von Fragen kompetent beantwortete und für seine Zeitreise durch die Geschichte der Rheinfelder Wasserkraftwerke viel Lob erhielt.